Hypochondrische Störung
Dr-Elze.de
Die Hypochondrische Störung ist eine Erkrankung, bei der die Betroffenen unter der großen Sorge leiden, an einer oder immer wieder wechselnden Krankheiten zu leiden. Dabei besteht meistens die Befürchtung, unter einer schweren, unheilbaren körperlichen Erkrankung zu leiden. Es gibt aber auch Betroffene, die vorrangig unter der Sorge leiden, an einer schweren psychischen Krankheit zu leiden, insbesondere einer Schizophrenie.
© Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de
Diagnose nach ICD-10
ICD-10-GM
Die ICD-10-GM definiert die Hypochondrische Störung (ICD-10 F45.2) als eine Erkrankung, bei der die Betroffenen sich beharrlich mit der Möglichkeit beschäftigen, dass sie an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Krankheiten leiden.
Die Betroffenen erleben normale oder allgemeine Körperwahrnehmungen und Symptome oft als abnorm und belastend. Dabei fokussieren sie ihre Aufmerksamkeit meist nur auf ein oder zwei Organe oder Organsysteme des Körpers. Viele Betroffene leiden neben der hypochondrischen Störung auch an Depressionen oder Angsterkrankungen.
ICD-10-Forschungskriterien
Nach den ICD-10-Forschungskriterien wird die Diagnose einer Hypochondrischen Störung gestellt, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Die Betroffenen sind über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten anhaltend vom Vorhandensein einer von den Betroffenen benennbaren ernsthaften körperlichen Erkrankung als Ursache für vorhandene Symptome überzeugt, auch wenn wiederholte Untersuchungen keine ausreichende körperliche Erklärung erbrachten. oder Die Betroffenen beschäftigen sich anhaltend mit einer von ihnen angenommenen Entstellung oder Missbildung. (Anmerkung: Das letztgenannte Kriterium besteht nur im ICD-10, nicht im DSM-IV, da im ICD-10 die Körperdysmorphen Störungen - anders als im DSM-IV - mit zu den Hypochondrischen Störungen gezählt werden.)
- Die Sorge um die Symptome bzw. Überzeugungen führt bei den Betroffenen zu einem andauernden Leiden und/oder einer Störung des alltäglichen Lebens. Die Betroffenen werden durch die ständige Sorge dazu veranlasst, wiederholte medizinische Behandlungen oder Untersuchungen anzufragen.
- Die Betroffenen weigern sich beständig, den Rat und die Versicherung mehrerer Ärzte zu akzeptieren, dass den Beschwerden bzw. Entstellungen keine ausreichende körperliche Ursache zu Grunde liegt. Die ärztlichen Mitteilungen werden - wenn überhaupt - dann nur für kurze Zeiträume bis zu wenigen Wochen akzeptiert.
- Die Erkrankung tritt nicht ausschließlich im Rahmen einer psychotischen Störung oder einer affektiven Störung auf.
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Diagnose nach ICD-11
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im Juni 2018 die 11. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (engl. International Classification of Diseases) ICD-11 vorgestellt.
In der ICD-11 wird die Hypochondrische Sörung nicht mehr unter den “Somatoformen Störungen” geführt. Mit der Codierung ICD-11 6B23 erfolgt stattdessen eine Zuordnung zum Kapitel 6B2 “Zwangsstörungen und verwandten Erkrankungen (engl. Obsessive-compulsive or related disorders)”.
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Autoren des Artikels: Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
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