Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale (Y-BOCS)

Die Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale (Y-BOCS) von Goodman et al. ist in der revidierten Fassung seit 1989 im Einsatz, in der deutschen Bearbeitung von Hand et al. seit 1991 (vgl. Büttner-Westphal 1991, Hand 1991, Goodman 1989).

Während viele andere zwangsspezifsche Testinstrumente, wie z.B. das Hamburger Zwangsinventar (HZI), auf Selbstbeurteilungsskalen beruhen, wurde die Y-BOCS ursprünglich als Fremdbeurteilungsverfahren entwickelt.

Neben einem Gesamtabbild der Zwangssymptomatik erfasst die Y-BOCS in zwei Unterskalen den Ausprägungsgrad der Zwangsgedanken und Zwangshandlungen (vgl. Goodman 1989).

In einem halbstrukturierten Interview werden dabei zunächst anhand einer Symptomcheckliste die häufigsten Symptome der Zwangsstörungen erfasst. Anschließend wird anhand von 10 Items die Schwere der Zwangshandlungen und Zwangsgedanken ermittelt.


Y-BOCS: Symptomcheckliste

Anhand der Y-BOCS-Symptomcheckliste werden zunächst mittels ca. 70 Items, unterteilt in 15 Untergruppen, die Hauptsymptome der Zwangssymptomatik abgefragt.


Y-BOCS: Interview Items 1 bis 10

In einem halbstrukturierten Interview wird anschließend anhand von 10 Items die Schwere der Zwangssymptomatik ermittelt:

Die einzelnen Items werden auf einer 5-stufigen Skala erfasst, jedes Item wird dabei von 0 (keine Symptome bzw. komplette Kontrolle) bis 4 (ausgeprägte Symptome bzw. keine Kontrolle) eingestuft.

Die maximale Punktzahl beträgt 40. Ab einem Punktwert von 16 (bei Vorliegen von Zwangshandlungen UND Zwangsgedanken) bzw. einem Punktwert von 10 (beim Vorliegen von Zwangsgedanken ODER Zwangshandlungen) wird von einer klinisch relevanten Ausprägung der Zwangsstörung ausgegangen.


Y-BOCS: Zusatzitems

Neben den oben genannte Items können anhand mehrerer Zusatzitems unter anderem das Vermeidungsverhalten, die Einsicht in die Sinnlosigkeit der Zwänge und die symptomfreien Intervalle erfasst werden. Diese letztgenannten Items sind jedoch alle nicht ausreichend bezüglich ihrer Validität und Reliabilität untersucht, so dass in den klinischen Studien zumeist nur die Items 1 bis 10 berücksichtigt werden.


Y-BOCS: Deutsche Version

Die Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale (Y-BOCS) liegt seit 1991 in einer deutschen Fassung von I. Hand und H. Büttner-Westphal vor (vgl. Büttner-Westphal 1991, Hand 1991, Jacobsen 2003).


Y-BOCS: Selbstbeurteilungsversion

Die Yale-Brown Obsessive Compulsive Scale liegt inzwischen auch als Selbstbeurteilungsversion vor. Diese Selbstbeurteilungsversion der Y-BOCS weist in den bisherigen Studien eine hohe Korrelation mit der Fremdbeurteilungsversion auf (vgl. Baer 1991, Schaible 2001, Steketee 1996).

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