“Wenn Zwänge das Leben einengen”

von Nicolas Hoffmann und Birgit Hofmann

15. Auflage 2017,  176 Seiten, ISBN: 978-3662528495, ca. 19,99

“Wenn Zwänge das Leben einengen” von Dr. Birgit Hofmann und Dr. Nicolas Hoffmann ist 2017 in einer aktualisierten und erweiterten Neuauflage erschienen. Das Buch hat seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 1990 mit jeder neuen Auflage wertvolle Ergänzungen und Erweiterungen erfahren, so dass es inzwischen zu einem der besten und umfangreichsten Bücher über Zwänge und Zwangsstörungen zählt.

Wenn Zwänge das Leben einengen

Die Autoren bieten zunächst einen Überblick über das Thema Zwangsstörungen, gefolgt von einer ausführlichen Erläuterung der verschiedenen Arten der Zwangserkrankungen - jeweils ergänzt durch praktische Übungen und Hilfen.

Sowohl die Zwangshandlungen, wie z.B. Reinigungszwänge, Ordnungzwang oder Sammelzwänge, als auch Zwangsimpulse, Zwangsgedanken und “Grübelzwänge” sowie deren Behandlungsmöglichkeiten werden ausführlich beschrieben. Ergänzt wird das Buch durch ein Kapitel für Angehörige.

Inhaltlich gehört “Wenn Zwänge das Leben einengen” zu den besten Büchern auf dem deutschsprachigen Markt. Unser einziger Kritikpunkt bleibt weiterhin das doch sehr eintönige Layout - vielleicht wird das Buch dann ja in der 15. Auflage endlich (wieder) etwas lebhafter...

Das Buch gliedert sich in die folgenden Abschnitte:

  • Kapitel 1: Die Zwangsstörungen
  • Kapitel 2: Selbsthilfe und Psychotherapie bei Zwangsstörungen
  • Kapitel 3: Das Unvollständigkeitsgefühl
  • Kapitel 4: Kontrollieren und absichern
  • Kapitel 5: Trödelzwang oder zwanghafte Langsamkeit
  • Kapitel 6: Sammeln, stapeln und horten
  • Kapitel 7: Berührungsängste und Waschzwänge
  • Kapitel 8: Zwangsgedanken
  • Kapitel 9: Zwanghaftes Grübeln
  • Kapitel 10: Zwanghaft-skrupelhaftes Gewissen
  • Kapitel 11: Magisches Denken und Handeln
  • Kapitel 12: Der Betroffene im Umgang mit der Zwangserkrankung
  • Kapitel 13: Die Angehörigen im Umgang mit den Zwangskranken

Buchrückseite:

“Wenn Zwänge das Leben einengen: Zwangsgedanken und Zwangshandlungen können das Leben völlig lähmen oder ersticken. Von Angst- oder Ekelgefühlen getrieben, sieht sich der Betroffene gezwungen, die schrecklichsten Gedanken zu denken oder die unsinnigsten Handlungen auszuführen. So kommt es zu endlosen oder zeitraubenden Kontrollen, etwa ob die elektrischen Geräte ausgeschaltet sind. Oder der Betroffene verbringt sehr viel Zeit damit, seine Hände von vermeintlich gefährlichen Bakterien zu befreien.

Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Möglichkeiten der Selbsthilfe - Die Autoren zeigen in ihrem Buch

  • wie Zwangserkrankungen entstehen
  • Möglichkeiten die moderne Psychotherapie bietet, sich allein oder mit Unterstützung eines Therapeuten von diesen lästigen Ritualen zu befreien
  • wie man als Angehöriger seinem Partner helfen kann.

Geschrieben für Zwangserkrankte und ihre Angehörigen, für Therapeuten und Berater, die dieses Buch ihren Klienten empfehlen können, sowie für alle Interessierte.”

Aus dem Inhalt:

“Waschzwänge, auch schwere Formen, sind therapierbar und sogar heilbar. Eine erfolgreiche Therapie beruht auf einigen Prinzipien, die recht einfach und überschaubar sind. Dennoch ist die praktische Durchführung oft schwierig und mühsam und verlangt eine große Motivation seitens des Patienten. (...) Wir ermutigen ihn, sich Situationen zu stellen, gegen die er sich innerlich sehr sträubt. Wir helfen ihm, bei etwaigen Rückschlägen den Mut nicht zu verlieren. So geben wir ihm einen Rückhalt, der ihm erlaubt, die Therapie durchzuhalten. (...)” (13. Aufl., S. 71)

“Der Zwang hat immer zwei Seiten: auf der einen Seite die Ängste und Unheilserwartungen, auf der anderen die Maßnahmen, die dem Kranken geeignet erscheinen, die Ängste und Unheilserwartungen zu neutralisieren. So ist es auch bei Menschen, die unter Zwangsgedanken leiden. Die eigenen Gedanken kommen ihnen so bedrohlich vor, dass sie etwas dagegen unternehmen müssen. Sie sollen neutralisiert werden, um so das drohende Unheil abzuwenden. (...)” (13. Aufl., S. 84)

Gesamteindruck:

“Wenn Zwänge das Leben einengen” gilt zu Recht als eines der Standardwerke für Menschen mit Zwangserkrankungen. Wir empfehlen dieses Buch insbesondere denjenigen Betroffenen, die unter Zwangshandlungen oder unter einer Kombination aus Zwangshandlungen und Zwangsgedanken leiden, als Lesematerial neben einer ambulanten Psychotherapie. Durch die gute Verständlichkeit und die umfassende Darstellung der Behandlungs- und Selbsthilfe- möglichkeiten können wir es allen Betroffenen, die unter Ängsten leiden, als Lektüre empfehlen.

Das Buch ist auch als eBook erhältlich.

Bitte beachten Sie auch unsere Hinweise zu den Buchrezensionen.

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